Aktuelles

Pressemitteilung

Bochum, 05. August 2025

Im Rahmen der Berichterstattung zur diesjährigen Oberbürgermeisterwahl hat das Bochum Journal mir – ebenso wie allen anderen demokratischen Kandidierenden – die Möglichkeit gegeben, schriftlich auf zentrale Fragen zur Zukunft unserer Stadt zu antworten.

Diese Gelegenheit nehme ich gerne wahr. Die Fragen decken wichtige Themenfelder ab: von Wirtschaft und Wohnen über Klima, Bildung und Sicherheit bis hin zu Bürgerbeteiligung, Kultur und meiner persönlichen Vision für Bochum.

Die Antworten werden vom Bochum Journal zeitgleich mit dem aufgezeichneten Video-Duell der beiden Kandidaten Jens Lukat (SPD/Grüne) und Andreas Bracke (CDU) veröffentlicht – und finden sich auch hier auf meiner Seite.

Ich danke dem Bochum Journal ausdrücklich für die faire und demokratische Plattform – und lade alle Bürgerinnen und Bürger herzlich ein, sich ein eigenes Bild zu machen.

Fragen des Bochum Journals und Antworten von Pardis Parinejad:

🏭 Strukturwandel & Wirtschaft

Bochum befindet sich weiterhin im Strukturwandel. Wie wollen Sie neue Arbeitsplätze schaffen – insbesondere für junge Menschen und Fachkräfte, damit diese nicht dauerhaft auf staatliche Hilfe angewiesen sind?

„Bochum hat mit einem Hebesatz der Gewerbesteuer von 495 von Hundert eine Hürde, die die Ansiedlung neuer Unternehmen erschwert. Ich setze mich für eine Senkung ein, um Unternehmen – insbesondere in Zukunftsbranchen – anzuziehen. Wir müssen Start-Ups aus der Digitalwirtschaft fördern, lokale Vergaben stärken und enge Kooperationen mit der Ruhr-Universität Bochum und anderen Forschungseinrichtungen aufbauen, um Wissenstransfer und Innovation zu beschleunigen.“

Wie wollen Sie Gründerinnen und Gründer unterstützen – also Menschen, die etwas aufbauen wollen? Welche Rolle spielt dabei unter anderem die Ruhr-Universität als Impulsgeber?

„Ich möchte gezielt Gründerzentren und Inkubatoren ausbauen, die von der Stadt unterstützt werden. Die Ruhr-Universität soll als Impulsgeber eine noch stärkere Rolle bei der Entwicklung innovativer Geschäftsideen einnehmen. Durch Steuererleichterungen, Beratung und Vernetzungsplattformen werden Gründerinnen und Gründer gezielt unterstützt.“

🏘️ Wohnen & Stadtentwicklung

Bezahlbarer Wohnraum wird knapp – für junge Familien, Senioren, Studierende. Wie wollen Sie diesen sichern?

„Die Stadt muss aktiv Flächen für Wohnprojekte bereitstellen. Über die VBW als städtische Wohnungsbaugesellschaft haben wir einen Hebel, um modernen und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Vonovia und die Stadtwerke Holding könnten ihre Anteile erhöhen und damit frisches Kapital bereitstellen.“

Was planen Sie gegen Leerstand – etwa in Stadtteilen wie Wattenscheid, Werne oder Langendreer, im Verhältnis zu Neubaugebieten wie in Gerthe, wo es nicht um sozialen Wohnungsbau geht? Und welche Vorstellung haben Sie vom öffentlichen Raum in der Innenstadt?

„Ich werde Programme zur Umnutzung von Leerständen auflegen und Eigentümer zur Modernisierung motivieren. Der öffentliche Raum in der Innenstadt muss attraktiver und sicherer werden – mit mehr Begrünung, Sauberkeit und Aufenthaltsqualität. Prestigeprojekte wie das ‚Haus des Wissens‘ werde ich aus finanziellen Gründen auf Eis legen.“

🌍 Klima & Mobilität

Wie wollen Sie Bochum auf dem Weg zur Klimaneutralität voranbringen – und welche konkreten Maßnahmen stehen dabei im Vordergrund?

„Nicht nur Klimaneutralität, sondern Klimaanpassung muss künftig im Vordergrund stehen. Dazu gehören mehr innerstädtische Grünflächen, bessere Luftqualität, sowie Investitionen in Gebäudesanierungen und Energieeffizienzmaßnahmen. Begrünung der Innenstadt wird Chefsache.“

Viele Menschen kritisieren den Zustand des ÖPNV. Wie möchten Sie Nahverkehr, Rad- und Fußwege attraktiver und verlässlicher machen – auch in Randlagen?

„Mein Verständnis von Mobilität ist geprägt von Klimaschutz, Stadtplanung und Lebensqualität. Ich setze auf E-Mobilität, Carsharing, den Ausbau von Radwegen – besonders sicheren Wegen rund um Schulen – sowie die Verbesserung des ÖPNV auch in Randlagen.“

🧒 Soziales & Bildung

Was tun Sie gegen Kinderarmut und soziale Ungleichheit in Bochum?

„Ich will Kitas und Schulen finanziell besser ausstatten, Jugendheime aufbauen und gezielte Programme zur Armutsbekämpfung etablieren. Alleinstehende Mütter sollen keine Kita-Gebühren zahlen.“

Wie stärken Sie Kitas und Schulen – personell, strukturell, finanziell? Und wie fördern Sie Integration und Teilhabe in einer Stadtgesellschaft, die vielfältiger wird?

„Mehr finanzielle Unterstützung für Kitas, Ausbau der Schulsozialarbeit, Förderung von Integration durch gezielte Projekte und kulturelle Angebote. Schulen und Kitas müssen personell und strukturell gestärkt werden.“

🚔 Sicherheit & Zusammenhalt

Viele Bürger beklagen sich über ein sinkendes Sicherheitsgefühl in bestimmten Stadtteilen. Wie begegnen Sie diesem Eindruck – und was planen Sie konkret gegen Angsträume und Kriminalität?

„Videoüberwachung an kriminalitätsbelasteten Orten, stärkere Polizeipräsenz in Problemvierteln, Präventionsarbeit durch Jugendarbeit und Streetwork, sowie Sucht- und Gewaltpräventionsprogramme.“

Wie wollen Sie den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern – besonders in Zeiten von Populismus und wachsender Unsicherheit?

„Beteiligung aller Bürgergruppen an Entscheidungsprozessen, Förderung ehrenamtlicher Arbeit und interkultureller Projekte, um Populismus und Spaltung entgegenzuwirken.“

👥 Brauchtum & Kultur

In den aktuellen Zeiten ist das Thema „Sicherheit“ für Veranstalter und Organisatoren von Festen wie dem Maiabendfest, Karneval oder dem Weihnachtsmarkt ein großes Thema. Wie kann die Stadt dabei unterstützen, damit solche kulturellen Brauchtumsfeste für alle Beteiligten händelbar und in geeignetem Kostenrahmen durchführbar bleiben?

„Die Stadt soll Veranstalter durch Sicherheitskonzepte, Beratung und ggf. finanzielle Zuschüsse unterstützen, damit Feste wie Maiabendfest, Karneval oder Weihnachtsmarkt sicher und bezahlbar bleiben.“

🖥️ Transparenz & Bürgernähe

Wie wollen Sie Bürgerbeteiligung über klassische Wege hinaus fördern – auch digital und niedrigschwellig?

„Digitale Plattformen, Bürgerräte und niedrigschwellige Beteiligungsformate sollen eingeführt werden, um mehr Menschen in Entscheidungsprozesse einzubeziehen.“

Was bedeutet für Sie digitale Verwaltung – und wie machen Sie Bochum zu einer funktionierenden ‚Smart City‘?

„Durch Digitalisierung und KI können Verwaltungsprozesse beschleunigt werden. Ziel ist eine funktionierende Smart City mit effizienter Servicebereitstellung für Bürgerinnen und Bürger.“

👥 Persönlich & Visionär

Was ist Ihre persönliche Vision für Bochum in zehn Jahren? Und was wäre Ihre erste Amtshandlung, wenn Sie gewählt würden?

„Ich kandidiere bewusst nur für eine Amtsperiode, um Bochum auf den richtigen Weg zu bringen. In zehn Jahren soll Bochum eine wirtschaftlich starke, sozial gerechte und ökologisch lebenswerte Stadt sein. Erste Amtshandlung: Einsetzen einer Task Force Finanzen, um Ausgaben zu prüfen und Effizienz zu steigern.“

Gibt es einen oder mehrere Punkte im Wahlprogramm eines Mitbewerbers, die Sie trotz politischer Differenzen für gelungen halten?

„Ich erkenne gute Ideen unabhängig von der politischen Herkunft an – z. B. den Ausbau erneuerbarer Energien und die Stärkung des Radverkehrs.“

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